Oberndorfer Narrentypen

Der Hansel

Der Oberndorfer Hansel ist mit seiner orangefarbenen Pluderhose, seinem dunkelroten Kittel, seiner Hanfperücke, der Maske mit Knebelbart sowie einem Sonnenschirmchen in seiner Art und Kleidung im schwäbisch-alemannischen Raum einmalig.



Der Narro

Es ist anzunehmen, dass der Oberndorfer Narro nach 1786 enstanden ist, nach dem Vorbild des Villinger Narro mit seinen bunt bemalten weißen Leinenhosen- und kittel, den Schellen und der lieblichen Holzmaske. Eine Besonderheit und Einmaligkeit ist die Brezelstange, vermutlich nach dem Vorbild des "Bretzenbäck", der damals durch die Lande zog und Brezeln auf Stangen aufgeschichtet verkaufte.

Der Schantle

Der Schantle, den wir sonst nur noch in Rottweil finden, ist um 1800 entstanden. Er wurde am wenigstens "verfeinert" und trägt heute noch seine Hosen und seinen Kittel aus Rupfenstoff mit bunten Flecken oder Plätzle besetzt. Wie der Narro und der Hansel trägt auch er eine aus Lindenholz geschnitzte Maske, allerdings mit markanten Nasen, Zinken, knitz-grinsend, grobschlächtig, fast furchterregend. Der Schantle genießt übrigens das Privileg, schon vor dem Fasnachtsdienstag auf die Straße und durch die Lokale gehen zu dürfen, zum sogenannten Aufsagen. Narro und Hansel sind nur am Fasnachtsdienstag zum historischen Narrensprung zugelassen.

Der Polizeischantle

Als Einzelfigur bildet der Oberndorfer Polizeischantle den Abschluss des Narrensprungs. Mit seiner stattlichen Figur stellt er eine majestätische Erscheinung dar. Dabei unterscheidet sich der Polizeischantle deutlich vom "normalen" Schantle: Statt eines Kleides aus Rupfenstoff mit bunten Flecken trägt er eine Uniform aus grobem Leinenstoff sowie als unverkennbares Merkmal seiner Autorität den Säbel. Außerdem trägt er auf seiner Hanfperücke einen Dreispitz.

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