Wasserversorgung Oberndorf a. N.

Wasserversorgung Oberndorf a. N.

Das Wasserwerk Mühlberg ist der zentrale Ort der Wasserversorgung Oberndorf am Neckar. Mit einer Jahresproduktion von ca. 650.000 m³ Trinkwasser versorgt es die gesamte Kernstadt, den Lindenhof und Altoberndorf sowie die Ortsteile Beffendorf und Hochmössingen durch Wasserlieferung an den ZV Heimbach-Wasserversorgungsgruppe. Die Ortsteile Aistaig, Boll und Bochingen werden von unserem Partner, dem ZV Wasserversorgungsgruppe "Kleiner Heuberg" versorgt. Das städtische Wasserwerk Dieselbach wurde im Jahr 2003 stillgelegt. Die Funktion als Pumpstation blieb erhalten. Die Dieselbachquellen wurden zur Aufbereitung an das moderne und leistungsfähige Wasserwerk Mühlberg angebunden.

Mit einer Kapazität von 60 l/s umfasst das Wasserwerk Mühlberg folgende Prozessstufen:
 
- Teilentsäuerung
- Entkarbonisierung
- Fällmittelzugabe
- Vorreinigung/Flockungsfiltration
- Ozonung und Entgasung
- Mehrschichtfiltration
- Aktivkohlefiltration
- Transportchlorung

Wasserversorgung Oberndorf a. N.

Trinkwasser - Aufbereitung

Rohwasser

Die Qualität des eingehenden Rohwassers wird durch permanent arbeitende Messgeräte überwacht und registriert. Für die Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk Mühlberg stehen Rohwasservorkommen der örtlichen Dieselbachquellen, der Wasserfallquellen und der Wöhrdquelle in ausreichender Menge zur Verfügung. Permanent arbeitende Messgeräte überwachen die Qualität des eingehenden Rohwassers über nachfolgende Parameter:

- Fluoreszenz
- Trübung
- ph-Wert
- Redoxpotential
- Leitfähigkeit
- Härte

Enthärtung

Kontrolle

Ein Teilstrom der Wöhrdquelle, in der Regel 32 l/s, wird zur Enthärtung der Schnellentkarbonisierungsstufe zugeleitet. Über einen Strahlapparat mit CO2-Austrag erfolgt eine Teilentsäuerung. Aus dem Einlaufbehälter heraus wird das Wasser einem Reaktor mit einer Gesamthöhe von ca. 12 m zugeführt, der von unten nach oben durchströmt wird. Der untere Teil des Reaktors ist mit Sand gefüllt, der durch das aufströmende Wasser leicht aufgewirbelt wird. Unter Zugabe von Kalkmilch wird das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht so gestört, dass Kalk ausfällt, sich um die Sandkörner anlagert und zu Pellets aufwächst. Die Restkarbonathärte aus dem Ablauf des Reaktors beträgt noch ca. 5°dH. Durch Zumischung mit unbehandeltem Rohwasser wird der Härtebereich "mittel" erreicht. Die sich im Reaktor bildenden Pellets werden mit einer Größe von 2-4 mm von Zeit zu Zeit abgezogen und durch neuen Sand ersetzt.

Vorreinigungsstufe

Das teilenthärtete Rohwasser gelangt über ein Mischbecken in den dreistufigen Entstabilisierungsteil. Hier werden in Rührwerken die erforderlichen Chemikalien beigemischt. In Stufe 1 erfolgt die Zugabe von Eisenchlorid zur Entstabilisierung der Rohwasserinhaltsstoffe. Stufe 2 beinhaltet eine Schlamm-Rezirkulation aus dem nachgeschalteten Eindicker als Kontaktschlammflockung. Durch Zugabe von Flockungshilfsmittel in Stufe 3 wird die Ausbildung von Makroflocken erreicht, die eine Abscheidung im Lamellenseparator erlaubt. Die Flocken sedimentieren auf den Schrägplatten und rutschen in den Eindickerraum ab. Das von Feststoffen befreite Klarwasser gelangt an die Oberfläche und fließt der Ozonstufe zu.

Ozonung

Ozon besitzt ein hohes Redoxpotential mit starker Wirkung auf Bakterien, Viren, anorganische und organische Wasserinhaltsstoffe. Somit sorgt es für eine rasche und sichere Entkeimung und begünstigt die nachfolgende Flockung kolloidaler Stoffe im Wasser. 

Mehrschichtfiltration

Nicht absetzbare Stoffe werden als Flocken über den Mehrschichtfiltern ausgesondert. Das Wasser durchströmt drei parallel geschaltete Mehrschichtfilter mit einem Durchmesser von 3,20 m und einer Mantelhöhe von je 3,00 m. Der Filteraufbau besteht aus einer ca. 90 cm hohen Quarzsandschicht, die mit einer ca. 1,20 m hohen Lage Hydroanthrazit überschüttet ist. Beim Erreichen eines definierten Filterwiderstandes werden die Filter automatisch zurückgespült.

Aktivkohlefiltration

Die 4 Aktivkohlefilter haben eine Sicherheitsfunktion, um gegebenenfalls unvorhersehbare Beeinträchtigungen von Störstoffen im Spurenbereich zu entfernen (chlorierte Kohlenwasserstoffe, Pestizide, Arzneimittelrückstände, aromatische Sulfonate, endokrin wirksame Stoffe).

Reinwasserspeicherung und –verteilung

Beffendorf Wasserturm

Das aufbereitete Wasser gelangt zuletzt in die beiden Reinwasserbehälter mit einem Inhalt von 500 m3 bzw. 1200 m3. Zur Sicherung der erreichten Trinkwasserqualität auf dem Weg zum Kunden werden dem Wasser abschließend 0,1-0,2 mg/l Chlor zugegeben.
 
Die Verteilung des aufbereiteten Trinkwassers erfolgt in 3 Richtungen:
 
Fallleitung zum Pumpwerk Dieselbach
Förderung Lindenhof und Kutzbühl
Förderung Oberstadt

Steuerung und Überwachung

Steuerung und Überwachung

Im Wasserwerk Mühlberg ist die Leitzentrale zur Steuerung, Überwachung und Protokollierung des Wasserwerkbetriebes. Über ein Fernwirksystem mit vollgraphischer Visualisierung sind sämtliche Unterstationen der Wasserversorgung angebunden. Rohrnetzverluste können schnell festgestellt und lokalisiert werden.

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