Nahwärmeversorgung Schulzentrum Oberndorf a.N.
Energiekosten stellen einen immensen Faktor in der Bewirtschaftung städtischer Liegenschaften dar. Um den Energieverbrauch nachhaltig zu senken, haben wir uns unter anderem auch in unserem Schulzentrum für die Umsetzung eines modernen Wärmeversorgungskonzepts mit umfassenden Modernisierungsmaßnahmen entschieden.
Nach umfangreichen Baumaßnahmen konnte die Anlage zu Beginn der Heizperiode nach Schuljahresbeginn 2013 in Betrieb gehen.
Die Stadt Oberndorf wird dadurch in Zukunft jährlich 720 Tonnen CO 2- Emissionen einsparen.
Die Investitionskosten von rund 2,6 Millionen Euro werden ausschließlich über eingesparte Energiekosten im Rahmen eines Energiespar-Contractings mit der Cofely Deutschland GmbH finanziert. Der Contractor übernahm nicht nur die Planung und Durchführung der Umbaumaßnahme, er ist während der gesamten Laufzeit in den nächsten 12 Jahren auch für die Instandhaltung, das Energiemanagement und die Wartung der modernisierten Anlagentechnik verantwortlich.
Technische Umsetzung
Das Nahwärmekonzept basiert auf zwei Nahwärmenetzen, die mit unterschiedlichen Heizträgern konzipiert sind.
Für den Fachklassenbau, das Bonhoeffer-Haus, das Gymnasium, die Realschule und die Karl-Wider-Schule wurde unter dem Schulhof vor dem Fachklassenbau eine neue Heizzentrale mit Holzhackschnitzelkessel (215 KW) und 144 Kubikmeter Brennstofflager errichtet.
Das mit einem Gas-Brennwertkessel ausgestattete Blockheizkraftwerk (BHKW), eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie (50 KW) und Wärme (100 KW) ist im Keller des Gymnasiums stationiert.
In der Karl-Wider-Schule ist ein weiteres BHKW mit einer Leistung von 40 KW thermisch und 20 KW elektrisch in Betrieb.
In der Ivo-Frueth-Schule sorgt eine Holzpelletkesselanlage bestehend aus zwei Pelletskesseln (90 und 50 KW) für die Wärmeversorgung des Gebäudes sowie der städtischen Musikschule.
Die insgesamt 7 angeschlossenen Gebäude (Gymnasium, Fachklassenbau, Bonhoeffer-Haus, Realschule, Karl-Wider-schule, Ivo-Frueth-Schule und Musikschule) werden über zwei Nahwärmenetze miteinander verbunden und mit der Wärme aus dem Holzhackschnitzelkessel und dem BHKW versorgt.
Um das Energiesparpotential zu erhöhen wurde die Umsetzung des Nahwärmekonzepts von zahlreichen weiteren energetischen Baumaßnahmen begleitet. So wurden sämtliche Heizungsverteiler modernisiert und Hocheffizienzpumpen eingebaut. Die Erneuerung der Schaltanlagen und der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, eine Sanierung der Lüftungsanlage, der Einbau von tageslichtabhängigen Beleuchtungen und die Wärmedämmung auf dem Dachboden der Musikschule werden dazu beitragen, weitere Energie einzusparen.
Mit der Installation eines Energie-Management-Systems wird die Stadt Oberndorf künftig den Energieverbrauch des Schulzentrums selbst überwachen können.