Stadtgeschichte

Um 3000 - 1800 v. Chr.Jungsteinzeitliche Siedlungsspuren bei Beffendorf.

800 - 400 v. Chr. Siedlungsspuren der Hallstattzeit auf dem Scheibenbühl bei Altoberndorf.

Um 200 v. Chr.
Keltische Siedlung in Oberndorf bei der Kreissparkasse.

100 - 1 v. Chr.
Keltische Kultstätten (Viereckschanzen) im Eichwald bei Oberndorf und in Flur "Burgstall" bei Boll.

70 n. Chr.
Vorstoß der Römer in das Gebiet des oberen Neckars. Bau von Straßen vom Kastell Rottweil zu den Kastellen Sulz und Waldmössingen. Teilstücke bei Bochingen und Hochmössingen.

Um 100 - 260 n. Chr.
Römische Gutshöfe bei Bochingen und Hochmössingen. Einzelfunde aus Aistaig, Beffendorf undOberndorf.

Ab 260 n. Chr.
Die Alemannen überrennen den Limes und dringen in unser Gebiet vor.

Ab 600 n. Chr.
Alemannische Urdörfer und fränkische Ausbausiedlungen in Aistaig, Altoberndorf, Beffendorf, Hochmössingen und Oberndorf. Reihengräber mit reichen Beigaben.

782
Erste urkundliche Nennung Oberndorfs in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen "aktum Obarindorf Villa publice". Die Schenkung fand vermutlich auf dem Königshof statt, zu dem auch die Remigiuskirche gehörte.

Um 900
Bischof Salomon von Konstanz erhält den Oberndorfer Königshof mit der Taufkirche (St. Remigius) und gibt ihn an das Kloster St. Gallen, dessen Abt er ebenfalls ist, weiter.

912
König Konrad I. bestätigt die von Bischof Salomon an das Kloster St. Gallen gemachte Schenkung.

948
König Otto I. bestätigt erneut den Klosterbesitz St. Gallens in Oberndorf.

Um 1100
Das Kloster St. Gallen übergibt den Klosterbesitz am oberen Neckar als Schenkenlehen an die Herzöge von Zähringen.

1187
Die Zähringer vererben den Besitz an die Herzöge von Teck.

1251
Nennung eines Oberndorfer Schultheißes auf einer Urkunde, die von Herzog Ludwig von Teck in Alpirsbach ausgestellt wurde. Somit ist dies die erste Nennung als Stadt.

Um 1260
Gründung des Augustinerklosters im Tal und wenig später des Dominikanerklosters bei der Michaelskapelle durch die Herzöge von Teck.

1264
Das neugegründete Frauenkloster im Tal wird in den Orden der Augustiner-Eremiten aufgenommen.

1272
Das Dominikanerinnenkloster bei der Michaelskapelle erhält von Herzog Ludwig von Teck Privilegien.

1298
Kämpfe zwischen Albert von Hohenberg und Herzog Otto von Bayern bei Oberndorf. Minnesänger Albert von Hohenberg fällt in dieser Schlacht.

1300
Herzog Hermann und seine Söhne bestätigen erneut die alten Rechte und Freiheiten der Stadt.

1346
Oberndorf entscheidet sich in den Thronstreitigkeiten zwischen Kaiser Ludwig dem Bayern und dem neugewählten König Karl IV. für Letzteren und wird von Kaiser Ludwig in Reichsacht getan. 18 Adelige verschwören sich in der Stadt gegen den Kaiser.

1348

König Karl IV. löst die Stadt aus der Reichsacht und vermehrt die Rechte und Freiheiten.

1363
Nach dem Tode Herzog Hermanns von Teck, dem letzten der Oberndorfer Linie, fällt die Burg Waseneck mit den 4 Dörfern Altoberndorf, Beffendorf, Bochingen und Waldmössingen an seine Tochter Beatrix bzw. deren Sohn Herzog Konrad von Urslingen. Herzog Friedrich von Teck (Kirchheimer Linie) kann die Stadt behaupten.

1371
Herzog Konrad von Urslingen verkauft endgültig die 4 Dörfer (Altoberndorf, Beffendorf, Bochingen, Waldmössingen) und die Burg Waseneck an Friedrich von Teck.

1374
Friedrich von Teck verkauft Oberndorf und die Dörfer an Graf Rudolf III. von Hohenberg.

1381
Graf Rudolf von Hohenberg verkauft seine ganze Grafschaft - darunter die Herrschaft Oberndorf - um 66.000 Gulden an Herzog Leopold von Österreich.

1384 - 1409
Markgraf Bernhard von Baden erhält durch Heirat mit Margarethe von Hohenberg die Burg Waseneck und die Stadt als Pfandschaft zugesprochen.

1392
Herzog Leopold von Österreich verpfändet die 4 Dörfer an Graf Rudolf von Sulz. Sie kommen erst 1462 wieder zur Stadt und Herrschaft Oberndorf.

1410
Belagerung der Stadt durch Friedrich von Zollern.

1416 - 1462
Oberndorf geht als Pfandschaft mit der Burg Waseneck an den Grafen von Württemberg.

1462 - 1594
Die Freiherren von Zimmern erwerben von Württemberg die Stadt und Herrschaft und erneuern die alten Rechte und Freiheiten.

1488
Die Herrschaft Oberndorf wird Johann Werner von Zimmern wegen Felonie vom Kaiser abgesprochen und kommt an die Grafen von Werdenberg.

1496
Veit Werner von Zimmern entreißt durch Überfall mit Hilfe der Reichsstadt Rottweil Oberndorf den Werdenbergern.

1504
Oberndorf wird durch Vergleich auf dem Reichstag zu Augsburg endgültig den Zimmern zugesprochen.

1525
Bauernkrieg - Thomas Mayer von Vogelsberg (Loßburg), der Anführer des Bauernhaufens "vor Wald", bemüht sich vergeblich um die Unterstützung der Bauernsache durch Oberndorf.

1540
In der Landenberger Fehde droht Christoph von Landenberg - Besitzer der Herrschaft Schramberg - nachdem er Beffendorf eingeäschert hatte, auch die Stadt zu zerstören.

1559
Das Frauenkloster im Tal wird mit Augustinermönchen besetzt.

1594
Nach dem Tode der letzten Grafen von Zimmern kommt Oberndorf wieder an das Haus Österreich.

1606 - 1618
Markgraf Karl von Burgau erhält die Stadt als Lehen.

1657
Die Herrschaft Oberndorf wird an Karl Sigmund von Hohenberg verpfändet.

1726
Nach dem Tode Friedrich Wilhelms von Hohenberg kommt die Pfandschaft an seine Witwe bzw. an deren 2. Ehemann, einen Freiherrn von Späth.

1764
Freiherr Johann Nepomuk von Pflummern erwirbt die Pfandschaft Oberndorf. Er lässt 1766 ein neues Amtshaus bauen (Pfalz).

1772
Bau des Augustinerklosters samt Kirche.

1780
Großer Stadtbrand. 87 Häuser brennen ab, darunter Rathaus, Schulhaus, Pfarrhaus, Kirchturm und Dominikanerkloster.

1782
Oberndorf fällt wieder an das Haus Österreich zurück.

1805
Oberndorf kommt zu Württemberg.

1810
Oberndorf wird Oberamtsstadt.

1811
Im ehemaligen Augustinerkloster wird die Königliche Gewehrfabrik eingerichtet.

1837
Wilhelm Brandecker, der den 1835 in Sulz gegründeten "Schwarzwälder Boten" gekauft hat, verlegt ihn nach Oberndorf.

1867
Oberndorf erhält Bahnanschluß.

1872
Die Gebrüder Wilhelm und Paul Mauser errichten eine eigene Gewehrfabrik auf der Bitze und erwerben 1874 die Königliche Gewehrfabrik.

1914 - 1918
Im Ersten Weltkrieg großer Ausbau der Mauserwerke, Verlegung des Neckars, Bau der Wohnsiedlung rechts des Neckars (Dachau). Bau der neuen evangelischen Kirche.

1934
Bau der Siedlung auf dem Lindenhof.

1937
Bau der neuen Vorstadt im Webertal.

1938
Oberndorf kommt zum Kreis Rottweil.

1972
Die Stadt erwirbt den Klosterbau, der Sitz der Stadtverwaltung wird.

1975
Oberndorf bildet zusammen mit Aistaig, Altoberndorf, Beffendorf, Bochingen, Boll und Hochmössingen die neue Stadt Oberndorf a.N.

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