Stadtansicht von Oberndorf

Aistaig

Aistaig ist der nördlichste und flächenmäßig kleinste Stadtteil im wildromantischen oberen Neckartal mit seinen steil aufragenden Felsen und Wäldern auf 453 bis ca. 600 m Meereshöhe gelegen. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 772. Eine Schenkungsurkunde an das Kloster Losch durch einen gewissen Langerus nennt darin den Ortsnamen „Aichesteige“. Archäologische Funde lassen jedoch den Schluss zu, dass hier schon eine viel frühere Besiedlung stattgefunden haben muss. Römische Münzen und Töpfereien sowie Grabhügel im Herrenwald sind Zeugen aus dieser Zeit. Die spärlichen Überreste der Burg Aistaig, später „Bogeneck“, belegen den Sitz eines Dorfadelsgeschlechtes bereits Ende des 10. Jahrhunderts. Seit Beginn des 14. Jahrhunderts gehört Aistaig zu Württemberg. Die älteste Kirche steht in der Ortsmitte auf den Überresten einer Kapelle aus dem 8. Jahrhundert am Eingang des Surrenbachtales. Die Namensgebung „Sankt-Gallus-Kirche“ deutet auf diese Zeit hin.

Die Bevölkerung von ca. 1.700 Einwohnern bewohnt im engen Tal zum großen Teil die Berghänge. Erst seit der junge und wilde Neckar in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in sein heutiges Bett gezwungen wurde, konnte ruhigen Gewissens der Talgrund systematisch erschlossen werden. Vorher waren jährliche Hochwasser eine Gefahr für jegliche Bebauung. Der Neckar war aber auch seit alters her eine wichtige Lebensgrundlage der hiesigen Bevölkerung. So wurde erst im Jahr 1899 die Flößerei auf dem Neckar eingestellt. Mit dem Bau der Straße durchs Neckartal Ende des 18. Jahrhundert sowie der Eisenbahnstrecke in den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts, wurden die Grundlagen für einen wirtschaftlichen Aufschwung unserer Gemeinde gelegt. Aufgrund der geographischen Lage war hier nie eine ertragreiche Landwirtschaft möglich. Zwei Dinge hatten die Aistaiger aber schon immer im Überfluss – viele Steine und jede Menge Wasser. Letzteres diente dem Betrieb von diversen Mühlen im Surrenbachtal, ehe dort im Jahr 1933 die Firma Mafell ihre Betriebsstätte errichtete.

Heute ist Aistaig ein attraktiver Wohnort mit guter Infrastruktur. Die Grundschule, zwei Kindergärten, Zahnarzt und Physiotherapie-Praxen sowie Flaschner, Metzger und Bäckerladen, runden das Bild des Ortsteiles ab. Arbeitsplätze werden bei metall- und kunststoffbearbeitenden Betrieben sowie bei diversen Firmen im Gewerbepark angeboten. Durch die räumliche Nähe zur Kernstadt mit der guten verkehrsmäßigen Anbindung, lassen sich auch die Geschäfte der Stadt gut erreichen. 

Warum also nicht in Aistaig leben? Wer will kann sich sportlich im Turn- und Sportverein mit seinen fußballerischen und turnerischen Abteilungen für alle Altersklassen, dem Tischtennis- und Badminton-Verein, dem Schützenverein und dem Deutschen Alpenverein mit Wandern und Klettern engagieren. Aber auch kulturelltätige Vereine wie Musikverein, Gesangverein und Narrenzunft bieten eine breite Entfaltungsmöglichkeit für Jung und Alt. Die Narrenzunft nimmt hier eine besondere Stellung ein. Hat sie unseren Ort doch weit über die Grenzen des Neckartales hinaus mit ihrem Narrenmarsch, dem Narrenruf „Aistaig, was koscht die Welt?“ und weit über 300 Narren bekannt gemacht. Die schwäbisch-alemannische Fasnet wird hier in besonderem Maße gepflegt. Eine wichtige Institution im Ort ist die Freiwillige Feuerwehr Abtlg. Aistaig, mit ihren über 30 Aktiven sowie einer großen Jugendgruppe. Mit viel Fachkenntnis sind sie nicht nur bei Schadenslagen, sondern auch im gesellschaftlichen Geschehen des Ortes immer mit dabei.

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